„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“

Immanuel Kant

Für mich als Journalist ist es wichtig, Recherche aktiv zu gestalten.
Und manche Fragen beantwortet man am besten,
indem man Dinge ausprobiert
– ganz konkret, ganz praktisch und am eigenen Leib.

Wie sieht das Leben auf einem Forschungsschiff mitten auf der Ostsee aus?

Gibt es ein Erdbeben, wenn 50.000 Menschen gleichzeitig hüpfen?

Welchen Weg nimmt ein 10-Euro-Schein durch Deutschland – oder sogar Europa?

Wie verhält man sich am besten, wenn man mit dem Auto im Wasser untergeht?

Was passiert im Sperrbereich bei einer Bombensprengung?

Wie mühsam ist das Arbeiten im Asbest-Schwarzbereich mit Schutzanzug und Atemmaske?

25 Jahre Medien-Erfahrung

Seit 1999 arbeite ich als freier Autor und Redakteur, mit dem Schwerpunkt Wissenschaft im Fernsehen. Ich gehöre seit vielen Jahren zum festen Autorenstamm der WDR-Wissenschaftsredaktion Quarks, und arbeite dort sowohl für die Magazinsendung als auch für die aktuelle Berichterstattung.

Dabei gehört der Wandel der Medienwelt zum festen Bestandteil meiner Arbeit. Mit der Entwicklung neuer Fernseh- und jetzt Youtube-Formate, sowie agilen Arbeitsformen gestalte ich diesen Wandel mit. 

Vor und hinter der Kamera stehen

Meine Aufgaben sind dabei im Laufe der Jahre vielfältiger geworden. Selbst die Kamera in die Hand zu nehmen und zu filmen gehört immer häufiger dazu – zum Beispiel um besonders nah dran zu sein an den Menschen und dem Geschehen.

Oder selbst vor dem Mikrofon oder der Kamera zu stehen und Themen zu erklären oder einzuordnen – sei es im Radio oder Fernsehen – und das meistens live.

Was zeichnet guten Journalismus aus?

Verständnis

Guter (Wissenschafts-)Journalismus ist mehr als der Bericht über die neuesten Forschungsergebnisse oder das Interview mit einem Nobelpreisträger oder Promi. Guter Journalismus heißt, die richtigen Fragen zu stellen. Voraussetzung dafür ist, ein Thema wirklich verstanden zu haben, denn nur dann kann man zu den entscheidenden Fragen vorstoßen und die Antworten einordnen.

Persönlich profitiere ich dabei extrem von meinem Physik-Studium, denn es hat mich fit dafür gemacht, auch komplizierte Zusammenhänge zu verstehen.

Emotionen

Emotionen spielen immer eine entscheidende Rolle wenn Informationen ausgetauscht oder aufgenommen werden sollen.

Das kann die Leidenschaft des Wissenschaftlers sein, die Überraschung über eine neue Erkenntnis, die Faszination über die Wunder der Natur, das Staunen über neue Technik, die Empörung des Zuschauers über einen Missstand, oder seine Freude über ein Aha-Erlebnis.

Nur eine Emotion sollte sich nicht einstellen: Langeweile.

Kreativität

Damit keine Langeweile aufkommt, ist die kreative Umsetzung der Inhalte besonders wichtig.

Egal ob Zeitungsartikel, Post in den sozialen Medien, Vortrag oder Film, mit einer phantasievollen, manchmal überraschenden Darstellung ist die Aufmerksamkeit automatisch größer. Dafür ist es oftmals notwendig, mutig zu sein und die Inhalte nicht wie üblich darzustellen, sondern neue Wege zu beschreiten.

Für mich sind dabei meine Erfahrungen im Improvisationstheater eine wichtige Grundlage, denn dabei muss man stets spontan und risikobereit sein.

Auch Rockfans und Wissenschaft können zusammenkommen.

Bei Rock am Ring 2007 haben wir 50.000 „Wir sind Helden“-Fans synchron hüpfen lassen. Die Messungen der beteiligten Erdbebenforscher ergaben, dass sich die Erde dabei um etwa 50 Mikrometer hob und senkte.

Kein Erdbeben, aber ein ordentliches Statement.

Grünewald in Action

Uli im Schutzanzug im "Schwarzbereich"

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