Dieser Effekt geht wahrscheinlich auf das Gaumensegel zurück.

Es sitzt ganz hinten im Rachen und kann durch eine Muskelbewegung die Nase samt Nebenhöhlen gegenüber dem Mundraum abtrennen.

Ist das Gaumensegel offen, strömt die Luft beim Sprechen auch durch die Nase und die Nebenhöhlen und Co bilden einen zusätzlichen Resonanzraum, der zu einem typischen nasalen Ton führt.

Ist das Gaumensegel geschlossen, dann strömt keine Luft durch die Nase, wir klingen klarer.

 

Kopf mit eingezeichnetem Mund- und Nasenraum und Gaumensegel

Sprechen mit offenen Gaumensegel, ein Teil der Luft geht auch durch den Nasenraum. Wir klingen nasaler.

 

Auswertungen von Prof. Oliver Niebuhr von der Süddänischen Universität zeigen, dass Menschen die Alkohol getrunken haben eine stärke nasale Aussprache haben als nüchterne.

 

Die Vermutung

 

Der Muskel, der das Gaumensegel bewegt ist relativ schwach ausgebildet. Daher reicht schon ein wenig Alkohol und schon entspannt sich der Muskel etwas und es kann mehr Luft in die Nase gelangen, als eigentlich vom Sprecher beabsichtigt.

Auch bei übergewichtigen Menschen kommt es häufiger zu solchen nasalen Tönen. Wahrscheinlich reicht hier die Kraft des entsprechenden Muskels prinzipiell nicht mehr aus um die Nase sauber zu schließen.

Menschen, die Alkohol getrunken haben und dicke Menschen klingen also beide nasaler, oder anders ausgedrückt:

Alkohol lässt uns dicker klingen als wir sind.

 

Und natürlich hat Alkohol auch einen langfristigen Effekt. In einem Glas Rotwein stecken immerhin rund 140 kcal, das entspricht 5-8 Prozent des täglichen Energiebedarfs. Klingt wenig, aber wenn dieses Glas Wein regelmäßig zur normalen Ernährung dazu kommt, dann nimmt man zu – und ist irgendwann so dick, wie man beim ersten Glas kurzfristig geklungen hat. ;)

 

Um die eigene Stimme zu verändern müssen es übrigens weder Alkohol noch Kalorien sein, im Medientraining lernen die Teilnehmenden, welche anderen Wege es gibt, der eigenen Stimme mehr Ausdruck zu verleihen.

Uli am Mikrofon - on Air

Realistische Studio-Situationen am Mikrofon geben den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre eigene Stimme zu entdecken.